Schwimmen

Sport für jeden

Schwimmen gehört mit zu den gesündesten Sportarten die der Mensch betreiben kann. Das liegt hauptsächlich an den physikalischen Eigenschaften des Wassers und deren Wirkung auf den menschlichen Körper. Wasser hat eine etwa 1000 Mal höhere Dichte als Luft. Jede Bewegung im Wasser muss deshalb entgegen eines viel höheren Widerstandes ausgeführt werden. Das erfordert einen hohen Körpereinsatz des Menschen und führt damit zu einem verstärkten Energie- und Kalorienumsatz.

Wie eine Feder

Im Wasser wiegt der Mensch nur noch etwa ein Siebtel von dem was er es an Land wiegt – er ist sozusagen federleicht. Die Auftriebskraft des Wassers schont die Gelenke. Dieser Vorteil wird besonders in der Rehabilitation nach Verletzungen geschätzt. Der hohe Druck, den das Wasser auf den Körper ausübt, drückt die Blutgefäße an der Hautoberfläche zusammen und drängt das Blut in den Brustraum. Das Herz muss entsprechend gegendrückend mehr Blut pro Herzschlag transportieren.

Ganzkörpertraining

Beim Schwimmen werden so gut wie alle Muskelgruppen beansprucht. Dies führt zu einer gleichmäßigen Stärkung des Körpers. Das Herz-Kreislauf-System wird trainiert und die Lungenfunktion verbessert.

Schwimmutensilien

Die Schwimmarten

Schwimmen kann man in verschiedensten Varianten. Wir möchten hier einmal die drei bekannten Grundtechniken Rückenschwimmen, Brustschwimmen und Kraulen schwimmtechnisch vorstellen. (Das Delfinschwimmen als 4 bekannte Schwimmart soll hier einmal außer acht gelassen werden)

Brustschwimmen

Die meisten Schwimmer ziehen ihre Bahnen im Schwimmbecken vornehmlich in dieser Lage. Der Vorteil dieser Lage ist, dass man sieht, wohin man schwimmt. Leider liegen viele Brustschwimmer dabei mit der falschen Körperhaltung im Wasser, was zu Verspannungen führen kann und die eigentlich gesunde Wirkung des Schwimmens erheblich reduziert.

Die Technik

Beim Brustschwimmen beschreiben Arme und Beine in leicht versetztem Rhythmus einen Kreis, mit dem das Wasser nach hinten gedrückt wird und der Schwimmer entsprechend nach vorne geschoben wird.

Ausgangsstellung: Man liegt flach im Wasser, Arme und Beine sind gestreckt.

  1.   Der Kopf liegt ruhig zwischen den Armen, das Gesicht ist bis zu den Augen im Wasser. Wer eine Schwimmbrille trägt kann auch das ganze Gesicht eintauchen.
  2. Man schiebt die Arme gleichzeitig seitlich nach hinten. Dabei kommt es darauf an, dass man mit den Unterarmen und Händen das Wasser kraftvoll nach hinten schiebt. Die Ellenbogen sind dabei leicht gebeugt. Mehr Schwung bekommt man, wenn ihr die Finger dabei ein ganz wenig spreizt (Wirbelbildung).
  3. Haben die Hände in der Rückwärtsbewegung die Schultern erreicht, führt man die Hände und Unterarme unter dem Oberkörper zusammen.
  4. Gleichzeitig beginnt die Beinbewegung: Man beugt die Knie und zieht die Fersen in Richtung Po. Bei dieser Bewegung taucht man mit dem ganzen Kopf aus dem Wasser – Zeit zum Luft holen.
  5. Man legt das Gesicht wieder auf das Wasser und schiebt die geschlossenen Hände nach vorn. (6) Dabei kommt es darauf an, möglichst wenig Widerstand zu bieten, so dass man durch das Wasser schießt. Während dieser Bewegung kann man unter Wasser ausatmen. In dieser Phase sorgen die Beine für den Antrieb: Man dreht die Füße nach außen und schwingt sie in einer halbkreisförmigen Bewegung kraftvoll nach hinten. So kommt man wieder in die Ausgangsstellung. Man verharrt kurz in dieser Stellung und lässt den Körper durchs Wasser gleiten. Dann beginnt der Bewegungsablauf von vorne.

Kraulschwimmen

Der klassische Kraulstil ist die effektivste Schwimmart, mit der man am meisten Kraft spart und am besten längere Strecken zurücklegen kann.

Die Technik

Beim Kraulen schiebt man mit den Händen und Unterarmen das Wasser nach hinten. Man stellt sich dabei vor, man müsste die Wassermassen unter den Oberkörper schaufeln. Am effektivsten gelingt das, wenn man mit der vollen Breitseite der Unterarme durchs Wasser fährt.

Ausgangsstellung: Man liegt mit dem Rumpf flach im Wasser. Der Kopf liegt mit Blick nach vorne auf der Wasseroberfläche. Der rechte Arm zeigt ausgestreckt nach vorne, der linke angewinkelt nach hinten.

Armbewegungen:
  1. Man greift mit der rechten Hand, die nach vorne zeigt eine Schicht Wasser, wie wenn man sich daran festhalten wollte.
  2. Nun zieht man sich an diesem imaginären Halt nach vorne. Der Ellenbogen ist dabei angewinkelt, die Hand zieht bis unter das Brustbein.
  3. Gleichzeitig greift man mit dem linken Arm nach vorne. Man streckt auch den rechten Arm dem Bauch nach hinten. In dieser Zeit ausatmen.
  4. Nun beginnt die Gleitphase: Man dreht den Kopf leicht rechts zur Seite – Zeit zum einatmen –
  5. winkelt den rechten Ellenbogen wieder an und zieht in außerhalb des Wassers wieder nach vorne. Der Arm ist dabei entspannt. Gleichzeitig beginnt der linke Arm mit seiner Zugphase. Bis der rechter Arm wieder in Ausgangsstellung ist,
  6. hat man den linken Arm bereits bis zum Brustbein nach hinten gezogen. Geatmet wird nur auf einer Seite (in dem Beispiel auf der rechten – dies gilt nur für Anfänger – Forgeschrittene gehen dann zur 3er-Atmung, d.h. wechselseitiges Atmen aller drei Züge, über – dies garantiert dann eine ruhigere Lage beim schwimmen).

Beinbewegung:

  1. Die paddelnde Bewegung kommt aus den Oberschenkeln. Die Füße hält man dabei leicht einwärts gedreht.

Rückenschwimmen

Der gesündeste Schwimmstil für den Rücken ist das Rückenschwimmen. Man nimmt automatisch eine rückenfreundliche Position ein und kann dabei ungehindert atmen, weil das Gesicht nie unter Wasser gerät. Nachteil am Rückenschwimmen, ist die Tatsache, dass man nicht sieht, wohin man schwimmt.

Die Technik

Man lässt die Arme weitläufig wie ein Windrad kreisen und schiebt dabei das Wasser nach hinten und sich selbst damit nach vorne.

Ausgangsstellung: Man liegt mit dem Rücken nach unten im Wasser, der Körper ist möglichst flach, Gesicht und Brust ragen aus dem Wasser. Der linke Arm zeigt ausgestreckt nach hinten, der rechte Arm liegt neben dem Oberkörper im Wasser, die Handfläche zeigt nach oben.

Armbewegungen:

  1. Man taucht den linken Arm hinter der Schulter ins Wasser. Die Handinnenfläche zeigt dabei nach außen. Man „zerschneidet“ mit mit dem kleinen Finger voran die Wasserschichten. Jetzt beginnt die Schiebephase: Man dreht die linke Hand mit der Innenfläche nach unten und schiebt das Wasser nach hinten.
  2. Der Ellenbogen ist dabei leicht angewinkelt. Man setzt für diesen Bewegungsablauf eure Handflächen und die gesamte Armlänge ein, um möglichst effektiv das Wasser wegzudrücken. Gleichzeitig zieht man den rechten Arm aus dem Wasser. Die Handfläche zeigt ebenfalls nach oben. Sobald sich der linke Ellenbogen unter Wasser in Schulterhöhe befindet,
  3. bildet er mit der linken Hand und der linken Schulter ein Dreieck, das senkrecht zur Schwimmrichtung steht. Man drückt dann die linke Handfläche in Richtung Oberschenkel.
  4. Die andere Hand taucht währenddessen bereits hinter dem Kopf ins Wasser, der kleine Finger „zerschneidet“ dabei zuerst die Wasseroberfläche. Während man den linken Arm parallel zum Oberkörper in einem großen Kreisbogen nach hinten zieht,
  5. schaufelt man mit dem rechten Arm bereits das Wasser wieder nach hinten (vgl.2).

Beinbewegung:

  1. Die paddelnde Bewegung kommt aus den Oberschenkeln. Die Füße hält man dabei leicht einwärts gedreht – die Füße können dabei komplett unter Wasser bleiben.